Die Johanneskirche in Köln-Brück

Zehn Jahre vor der Einweihung trafen sich am 25. Dezember 1927 fast 350 Evangelische aus Brück und Merheim im Café Schilling (heute Rocco’s Kitchen) zu einem Gottesdienst. Es entstanden die ersten Gemeindegruppen.
Die geistliche Betreuung erfolgte bisher durch die Gemeinde Köln-Dellbrück, zu der Brück und Merheim damals gehörten.
Ab 1932 wohnte Pfarrer i.R. Echternach in Brück. In seiner Wohnung in der Olpener Straße 655 fand ein Großteil des Gemeindelebens – sogar Taufen und Trauungen – statt.
1934 gründete sich der Kirchenchor. Der Wunsch nach einer Kirche mit geeigneten Versammlungsräumen wurde immer lauter.
Es wurde Geld gesammelt, ein geeignetes Grundstück für knapp 2500 Reichsmark gekauft und schließlich im Januar 1937 der Grundstein gelegt.
Am 18. Juli 1937 wurde die Johanneskirche schließlich eingeweiht. Obwohl die Beflaggung mit Hakenkreuzfahnen angeordnet worden war, ließ es sich die Gemeinde nicht nehmen, auch die Kirchenfahnen zu hissen. Insgesamt wurden 50 000 Reichsmark ausgegeben.
Der nahe gelegene Militärflughafen erlaubte leider nur eine Turmhöhe in Höhe des Kirchendachs. So entstand der Campanile, in dem zwei Glocken hängen.
Die Freude an den schönen Räumen dauerte allerdings nicht lange.
Im 2.Weltkrieg wurde die Johanneskirche, wieso vieles andere in Köln, nicht vor Zerstörungen bewahrt. Direkt neben der Kirche ging 1944 eine Luftmine nieder. Das Dach wurde beschädigt, alle Fenster herausgerissen, die Innenausstattung zerstört. Viele Reparaturen erfolgten dann in Eigenarbeit der Gemeindeglieder, deren Zahl vor allem nach dem Krieg rasant stieg.
1952 wurde der Bezirk Brück-Merheim zu einem eigenen Pfarrbezirk. Danach wurde noch viel Gelände um die Kirche herum dazu gekauft. Jugendheim, Kindergarten Pfarrhaus und das Matthias Claudius Heim entstanden. Mit diesen Gebäuden zusammen bildet die Kirche nun einen schönen Innenhof, wunderbar geeignet auch für Gottesdienste im Freien.
In der Zeit der „Corona-Krise“ war und ist das besonders hilfreich.
Seit 1983 steht die Johanneskirche unter Denkmalschutz.

(aus Gemeindebote 03/2022 Frau Nolte)